Hallig Hooge
Projekte
Nachhaltige Landwirtschaft auf den Halligen
Gemeinschaftliche Projektansätze für die Landwirtschaft auf den Halligen
In den zurückliegenden zwei Jahren, seit 2015 wurde in verschiedenen Gesprächsrunden und Veranstaltungen die Fragestellung diskutiert, wie für die Halliglandwirtschaft zusätzlich zum bestehenden landesseitigen Halligprogramm, alltägliche, innovative und zukunftsorientierte Handlungsfelder bearbeitet werden sollten oder müssen.
Vorausgegangen war zu Beginn des Jahres 2015 eine Initiative der geschäftsführenden AG der Biosphäre Die Halligen. In einer eigens dafür eingesetzten Unter-Arbeitsgruppe wurden Gedanken zur Zukunft der Landwirtschaft und zur möglichen Unterstützung der Landwirte gesammelt und in einem Abschlussbericht dokumentiert.
Der Bericht gibt dem Entscheidungsgremium der Biosphäre folgende Empfehlungen (siehe auch Seite 11):
- Schaffung einer „Vernetzungsstelle Landwirtschaft Biosphäre“ bei der Geschäftsstelle. Diese hat die Aufgabe, die Halliglandwirtschaft innovativ (z.B. Vermarktung) im Einklang mit den Zielen der Biosphäre Halligen beratend weiterzuentwickeln,
- Aufbau eines „Kümmerer“-Netzwerkes zur unterstützenden Beratung und Vernetzung,
- Aufbau eines internetbasierten Infonetzwerkes in der Art eines „Schwarzen Brettes“, wo Leistungen und Produkte angeboten und gesucht werden können,
- Biosphären-Musterbetriebe (einschließlich einer Direktvermarktung) als zukunftsweisendes und förderfähiges Projekt entwickeln,
- Schaffung von Unterstützungsangeboten für Junglandwirte sowie
- Gemeinsame Anstrengungen der Gemeinden und der Halligstiftung, um Verpachtung von Halligland an örtlich wirtschaftende Betriebe zu bevorzugen.
In Abstimmung mit der geschäftsführenden AG und interessierten Landwirten wurde in einem Workshop im November 2016 vereinbart, dass Sabine Müller als Geschäftsführerin der Biosphäre sowohl als Anlauf- und Beratungsstelle fungiert und die Netzwerkpflege für das Thema Landwirtschaft übernimmt. Von Seiten des Vorstandes der Biosphäre unterstützt Ruth Hartwig-Kruse die weitere Arbeit.
So wurde eine, für alle interessierten Landwirte offene Arbeitsgruppe gegründet, die sich unter der Leitung von Ruth Hartwig-Kruse bisher zwei Mal getroffen hat. Jeder, der aktiv mitarbeiten möchte, ist herzlich eingeladen. Der Arbeitskreis tagt zwei Mal jährlich und dient vor allem dem verbesserten Austausch der Akteure.
Der Kreis Nordfriesland unterstützt (Ansprechpartner: Franz Brambrink, Leiter des Fachdienstes Umwelt) seit Langem die Entwicklung der Halliglandwirtschaft im Allgemeinen und das Projekt der Unterbringung von extensiv gehaltenem Eigenvieh im Rahmen von naturschutzfachlichen Konzepten auf Festlandsflächen im Winter im Besonderen.
Im Rahmen eines solidarischen Gemeinschaftsprojektes werden erstmals im Winter 2018/19 fünf Hektar Winterweide nahe des Lecker Flugplatzes zur Verfügung gestellt. Herr Brambrink prüft laufend weitere Verfügbarkeiten.
Für die Vergabe der Überwinterungsplätze im Rahmen dieses Projektes wurden Vergabekriterien abgestimmt und auf der Halligbauernversammlung im März öffentlich vorgestellt. Folgende Kriterien sollen Anwendung finden:
Kriterium |
Vergabe von Flächen der Stiftung Naturschutz für Winterweide |
Erster Wohnsitz und ganzjährige Anwesenheit auf der Hallig |
Notwendige Voraussetzung |
Tierhaltung |
Nur für Eigenvieh
|
Tierrasse |
Robustrinder, die für extensive Haltung geeignet sind.
|
Betriebsausstattung |
Betriebe, die in Eigenbesitz Landflächen bzw. Stallkapazitäten an Festland aufweisen, können nicht teilnehmen.
|
Betriebsgröße |
Vorzugsweise kleine & mittlere Betriebe
|
Teilnahme am Halligprogramm |
Nicht erforderlich |
Art der Bewirtschaftung |
Keine Biozertifizierung notwendig |
Anzahl der Großvieheinheiten |
Vergabe zu gleichen Teilen an die interessierten Betriebe |
Arbeitskreis Landwirtschaft |
Mitarbeit erforderlich |
Halter von Eigenvieh haben zudem eine Alternative. Sie können z.B selbstständig Verträge mit Inhabern geeigneter Ökokonten abschließen und ihre Tiere auf diese Weise auf dem Festland überwintern. Interessenten wenden sich bitte an Herrn Franz Brambrink (Tel.: 04841/ 67-634). Er vermittelt die entsprechenden Kontakte.
Zudem ist die Stiftung Nordfriesische Halligen mit der Satzungsänderung vom September 2016 nunmehr rechtlich in der Lage, neben Grünland auf der Hallig auch solche Flächen auf dem Festland zu erwerben, wenn dies für den Erhalt der Halliglandwirtschaft notwendig erscheint. Im zweiten Fall ist die Zustimmung durch den Hauptausschuss des Kreises Nordfriesland erforderlich.
Zudem tut sich Neues! Beim Arbeitskreistreffen im Juni 2017 wurde vereinbart, dass für eine bessere Vermarktung von Halligfleisch eine Projektgruppe auf Langeneß unter der gemeinsamen Federführung von Malte Karau und Michael Ingwersen ins Leben gerufen wird. Ziel ist es, für diejenigen Landwirte ein gutes Angebot zu schaffen, die keine Direktvermarktung betreiben oder ein zusätzliches Standbein entwickeln möchten. Mitstreiter sind herzlich willkommen und wenden sich bitte an die genannten Landwirte oder an die Geschäftsstelle.
Protokoll der Arbeitskreissitzung vom 24.11.2016
Protokoll der Arbeitskreissitzung vom 28.06.2017
Magazin Wir Halliglüüd - auf der anderen Seite des Watts
Mit großen Engagement haben Dr. Christiane Jenermann und Ralf Schnarrenberger gemeinsam mit den Halliglüüd mehrere Ausgaben des Halligmagazins redaktionell betreut.
In vier Ausgaben (2012, 2013, 2014 und 2015) war zu lesen, was auf den Halligen los ist. Interessierte konnten von zu Hause aus dabei sein, wenn tolle Projekte starteten, Künstler sich auf den Halligen tummelten, Ringelgänse aus ihrem Winterquartier zurückkehrten oder Seenebel aufzog. Daneben gab es viele Informationen über das Halligleben mit im Weltnaturerbe Wattenmeer und neueste Nachrichten aus der Biosphäre Halligen.
Restexemplare der Ausgaben 2012, 2014 und 2015 können über den Halligladen online bestellt werden.
Klimaprojekt
“Schalt Dich ein fürs Klima”
Schalt Dich ein fürs Klima!
Der Klimawandel ist da und der Meeresspiegel steigt. Was können wir dagegen tun?
Über das Projekt „Schalt dich ein fürs Klima“ wurden Möglichkeiten gezeigt , wie jeder Einzelne aktiven Klimaschutz betreiben kann.
Angeboten wurden Informationen zum Einsparen von Ressourcen (Strom, Wasser, Energie) im Alltag bis zum Angebot von Energieausweisen und Energieberatungen für Immobilien auf den Halligen.
Biosphärengebiete sind international anerkannte Modellregionen, in denen Leben und Arbeiten im Einklang mit der Natur entwickelt wird. Daher werden die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Projekt auch anderen Modellregionen sowie den nordriesischen Inseln zur Verfügung gestellt.
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Nationalpark- und Biosphärenreservatsverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen sowie der Insel- und Halligkonferenz durchgeführt.
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) über das F+E Vorhaben: „Biosphärenreservate als Modellregionen für Klimaschutz und Klimaanpassung“.
Halligkinder informieren über das Biosphärengebiet
Halligkinder informieren
Die Kinder bauten untereinander hallig- und altersübergreifend Kontakt auf und erwarben Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen, mit denen sie sich auch zukünftig aktiv an der Entwicklung ihrer Region beteiligen können.
Die Idee gemeinsam mit Kindern Unterrichtsmaterial und Image-Produkte für ihr Biosphärengebiet zu entwickeln, war in Deutschland einmalig und traf auf viel Begeisterung. Im Juli 2006 wurden einige Schulen für ihre Projektarbeit vom Bildungsministerium als “Zukunftsschulen.sh” ausgezeichnet.
Folgende Materialien und Produkte entstanden in der Projektzeit:
- Faltblatt “Biosphäre Halligen - Halligkinder informieren”
- Arbeitsbogen zum Leben in der Biosphäre: “Kerrin und Momme, zwei Kinder von der Hallig”
- Bastelbogen zum Jahresverlauf auf den Halligen
- CD mit eigens komponierter Biosphären-Song ( mp3), Song-Text (pdf), CD-Hülle (pdf)
- Hallig-Quiz mit Fragen und Antworten rund um die Halligen
- Gesellschaftsspiel “Bio´s- Fähre”, bei dem Kapitän Bio die Halligwelt erkundet
- Quintett-Kartenspiel mit Halligmotiven.
- Memory-Spiel mit selbst gemalten Halligmotiven
- Riesenpuzzle aus handgefertigten Holzteilen für die Schulen auf Hooge und Langeneß
Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrkräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung, der Geschäftsstelle Biosphäre Halligen und der Schutzstation Wattenmeer. Die Projektleitung lag bei der Nationalparkverwaltung.
Prima Klima in der Biosphäre
Prima Klima in der Biosphäre
Häufigere und stärkere Stürme beeinflussen das Leben auf den Inseln und Halligen; der klimatisch bedingte Meeresspiegelanstieg könnte sie völlig verschwinden lassen. In den Hallig- und Inselschulen erfahren die Kinder, dass die Gestaltung der Zukunft vor der eigenen Haustür beginnt.
Unter dem Motto “Die Erde hat Fieber - wir müssen etwas für die Zukunft unseres Planeten unternehmen!” engagierten sich 60 Schülerinnen und Schüler der nordfriesischen Halligen sowie der Inseln Nordstand und Pellworm von 2007-2008 im Projekt “Prima Klima in der Biosphäre”. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften haben die Schülerinnen und Schüler schul- und altersübergreifend das Thema Klima und Klimaschutz auf Inseln und Halligen bearbeitet.
Die Kinder und Jugendlichen malten und zeichneten ein- und abwandernde Tierarten im Nationalpark Wattenmeer für ein Klimawandelspiel. Sie erarbeiteten Fragen und Regeln für ein Klimaschutzspiel bei dem Engagement im Küstenschutz sowie klimafreundliches Verhalten belohnt wird. Des weiteren haben sie ein selbst gedichtetes und gesungenes „Prima-Klima-Musical“ auf CD veröffentlicht.
In Zusammenarbeit mit dem Nordelbischen Missionszentrum wurde gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Tansania ein Kalender entworfen. Auf der Insel Pellworm wurde ein Schulwald mit mehr als 800 Bäumen gepflanzt, der im Laufe seiner Wachstumszeit ca. 20 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen wird. Über Energiesparmöglichkeiten und den Vorteil erneuerbarer Energien informieren selbst entworfene Posterausstellungen.
Folgende Projektfaltblätter und Endprodukte stehen zum Download bereit:
- Faltblatt “Prima Klima in der Biosphäre”
- Kalender gemeinsam erstellt mit Schülerinnen und Schülern aus Tansania.
- Klima-Musical “Absender unbekannt”
- Leseheft zum Klimawandel mit Energiespartips der Halligkinder.
- Posterausstellung zum Thema “Energie sparen” und “Regenerative Energien”
- Spiele über eingewanderte Arten, zum Thema Küstenschutz und Klimaschutz
Das Kernteam bestehend aus den Schülerinnen und Schüler, den Lehrkräften, der Insel- und Halligkonferenz sowie der Nationalparkverwaltung wurde von zahlreichen Organisationen und Experten unterstützt.