Leitungstransporter "Nessie" mit eingebauter Seekabelfräse
Infrastruktur
Seit den 1930er Jahren gab es auf den Halligen Stromerzeugung durch Windmühlen und die Nutzung von Generatoren. Dennoch lebten noch bis in die 60er Jahre einige Halligbewohner ohne gesicherten Zugang zu Strom.
Mit dem „Programm Nord“ der Landesregierung Schleswig-Holstein, welches die wirtschaftlichen und strukturellen unterentwickelten Gebiete förderte, veränderten sich in wenigen Jahren die Lebensumstände. So wurden nacheinander die meisten Halligen mit einer Stromleitung zum Festland versorgt. Mit einem Schlag erhielt neue Technik und Elektrogeräte Einzug in den Halligalltag. Und die Halligen rückten mit einem Mal ein Stück näher zum Festland, da jetzt mit Radio, Telefon und Fernsehen ein direkter Kontakt zur Außenwelt bestand.
Name der Hallig | Jahr des Stromanschlusses |
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Langeneß | 1954 |
Oland | 1954 |
Hooge | 1959 |
Gröde | 1976 |
Nordstrandischmoor | 1975 |
Die Angaben beziehen sich auf die Festlandsanbindung.
Da der Marschboden der Halligen kein Süßwasser speichert, war die Bevölkerung auf Regenwasser angewiesen, das in zwei verschiedenen Reservoirs, dem Sood, einer vor Verschmutzung geschützten Zisterne, in der das von den Dächern gewonnene Trinkwasser für die Menschen, und dem Fething, der dem Vieh zugänglichen Wasserkuhle, an der höchsten Stelle der Warft gespeichert wurde. Dabei bestand immer die Gefahr, dass die Wasservorräte bei längerer Trockenzeit ausgingen oder bei Sturmfluten versalzten. In solchen Fällen musste Frischwasser per Schiff vom Festland eingeführt werden.
Seit den 1960er Jahren wurden zu den ständig bewohnten Halligen Wasserleitungen vom Festland gebaut. Die Halligen Südfall und Norderoog, welche aber unbewohnt sind, verfügen jedoch bis heute über keine Frischwasserleitung.
Name der Hallig |
Jahres des Wasseranschlusses |
Langeneß | 1964 |
Oland | 1964 |
Hooge | 1970 |
Gröde | 1976 |
Nordstrandischmoor | 1975 |
Die Angaben beziehen sich auf die Festlandsanbindung.
Postellen hatten bereits in den 30er Jahren einen Telefonanschluss.
Privathaushalte erhielten in den 50ern nach und nach einen Anschluss.
Cirka seit 1990 gibt es auch auf den Halligen Internetverbindungen. Im Laufe der Jahre haben die Halliggemeinden immer wieder Anstrengungen unternommen, um die Anschlüsse zu verbessern und gute Bandbreiten zu ermöglichen. Aktuell laufen auf Hooge und auf Langeneß Projekte, die sich mit dem Ausbau eines Glasfasernetzes beschäftigen.