Martin Stock / LKN SH©

Hallig Habel in der Abendstimmung

Hallig Habel

Auf Ha­bel, der kleins­ten nord­frie­si­schen Hal­lig, hat die Na­tur ab­so­lu­tes Vor­recht. Be­su­cher sind un­er­wünscht. Die Hal­lig liegt - zwei Ki­lo­me­ter öst­lich von Grö­de - in Schutz­zo­ne 1 des Na­tio­nal­parks Wat­ten­meer und darf da­her von Frem­den nicht be­tre­ten wer­den. Be­wohnt wird das 3,6 Hekt­ar klei­ne Ei­land nur von ei­nem Vo­gel­wart des Ver­eins Jor­dsand e.V. Der Na­tur­schutz­ver­ein hat die Hal­lig im Jah­re 1983 vom Land Schles­wig-Hol­stein ge­pach­tet.

Vor 200 Jah­ren war Ha­bel noch 95 Hekt­ar groß. Seit­dem schrumpf­te die Hal­lig zu­se­hends. Als der letz­te Pri­vat­be­sit­zer sie 100 Jah­re spä­ter an den preu­ßi­schen Staat ver­kauf­te, hat­te sie nur noch 17 Hekt­ar Flä­che. Und erst als man im Jah­re 1930 be­gann, die Hal­lig­kan­ten zu be­fes­ti­gen, si­cher­te man die heu­ti­ge klei­ne Flä­che. Bis zu 60­mal im Jahr wird Ha­bel vom Wat­ten­meer über­flu­tet.

Die Stär­ke und die Ter­mi­ne die­ser Über­flu­tun­gen sind ent­schei­dend für den Er­folg oder Miss­er­folg der Vo­gel­b­rut. Und es sind nicht nur See­vö­gel, die sich die un­ge­stört ent­wi­ckel­te Salz­wie­sen­ve­ge­ta­ti­on der Hal­lig als Brut­platz aus­su­chen. Hier brü­ten Küs­ten­see­schwal­be und Aus­tern­fi­scher, Sand­re­gen­pfei­fer und Rot­schen­kel, ver­schie­de­ne Mö­wen­ar­ten, aber auch Bach­stel­ze und Star.

Im Früh­jahr fal­len zu­dem Tau­sen­de ge­fie­der­ter Gäs­te in die Salz­wie­sen ein. Dann ist hier für ge­frä­ßi­ge Rin­gel­gän­se der Tisch ge­deckt.

Zwei­mal im Jahr kommt auch ge­neh­mig­ter mensch­li­cher Be­such: Dann wan­dert der Schorn­stein­fe­ger mit sei­nem Sohn von Da­ge­büll aus durchs Watt hin­über und sorgt da­für, dass beim Vo­gel­wart das gan­ze Jahr über der Schorn­stein raucht.


Hallig Habel in der sehr ruhigen See
Martin Stock / LKN SH©